Kann eine Fernbeziehung funktionieren? Die Antworten auf die 7 häufigsten Fragen.

Kann eine Fernbeziehung wirklich funktionieren? Geht das gut? Logisch, dass ich dir hier ein optimistisches “Ja!” entgegenschmettere. Und doch weiß ich sehr gut, mit welchen Zweifeln du dich trägst, wenn du eine so gewichtige Entscheidung (pro oder contra Fernbeziehung) gerade triffst. Vielleicht bist du ja aktuell in der Situation, hast einen ganz tollen Menschen kennengelernt und willst jetzt für dich die Zukunftschancen besser einschätzen für dich. Hier bekommst du in einem komprimierten Blogartikel aus vielen Jahren meiner ganz persönlichen Fernbeziehungserfahrung. Nicht alles davon muss für dich funktionieren, doch gibt es dir eine erste Idee, wie du mit deiner besonderen Liebe umgehst, was die Erfolgsaussichten für eure Distanzliebe steigert und wie du unddie Aussicht auf ein erfülltes Miteinander steigern kannst - ohne dich zu verbiegen.

Aufgebaut ist dieser Blogartikel nach den häufigsten Fragen, die ich von Menschen höre, mit denen ich an ihrem Thema arbeite.

Wie oft sollte man in Fernbeziehungen miteinander sprechen?

Der Top-Tipp für den Alltag in deiner Fernbeziehung: Kommuniziere bewusst. Klingt erstmal etwas unspontan oder unromantisch, bewahrt euch aber vor vielen Konflikten: Werdet euch darüber klar, welche Austauschfrequenz ihr beide braucht, um euch sicher und geborgen zu fühlen. Wie oft wünscht ihr euch ein Telefonat, einen Videocall? Wie viele WhatsApp-Nachrichten ? Ihr werdet sehr überrascht sein, wie sehr die Erwartungen schon hier auseinandergehen. Während es sbeispielsweise deinem Partner völlig ausreicht, 2- bis 3-mal pro Woche zu sprechen, brauchst du vielleicht täglichen Kontakt, um eure Connection zu spüren - am liebsten sogar mehrmals. Je größer der Unterschied in den Ansprüchen, umso sicherer der Konflikt, der daraus entsteht. Der “Superkommunikator” wird sich ausgebremst und abgewiesen fühlen, der “Effizienzkommunikator” überfordert. Der erste, wertvolle Schritt ist schonmal: sich über Bedürfnisse offen und vorurteilsfrei auszutauschen und einen gemeinsamen Weg zu finden. Bei Zeitverschiebung empfiehlt es sich tatsächlich, feste Zeiten einzuplanen. Ich etwa habe einen Zeitunterschied von 7-8 Stunden in meiner Beziehung. Wenn mein Freund frühstückt, stecke ich mitten im Arbeitstag - kann aber gut eine Mittagspause mit ihm einplanen. Oder: Bei mir ist früher Abend und er macht gerade Mittags-Break, auch gut. Nicht so gut: Wenn´s bei mir zu spät wird - oder bei ihm allzu früh. Wir beide mögen es nicht, den Tag ivor dem Handy zu beginnen oder enden zu lassen. No digital devices too early or too late! Unsere goldene Regel.

Was tun gegen Sehnsucht in Fernbeziehungen?

Das Erste, was ich dir dazu mitgeben möchte: Fühle diese Sehnsucht. Heiße sie willkommen. Sie zeigt, wie wertvoll das ist, was ihr teilt. Sehnsucht muss nicht gleich aus dem Weg geräumt werden, sie darf genossen werden! Ansonsten gibt es so viele Routinen, die ihr über all die Kilometer hinweg praktizieren könnt.

  • Erstellt euch eine Spotify-Playlist mit euren Liedern - für jede Stimmungslage.

  • Sendet euch liebevolle Kurznachrichten, in denen ihr eurem spontanen Gefühl Ausdruck verleiht - und vereinbart auch, dass der andere nicht reagieren MUSS (siehe oben: keinen unnötigen Druck aufbauen).

  • Plant 1 x pro Woche ein gemeinsames Essen, dass ihr über Videotelefonie teilt. Vielleicht kocht ihr sogar dasselbe?

  • Habt einen Gegenstand bei euch, den ihr in die Hand nehmen könnt und der eng mit eurem Partner verbunden ist - so fühlt ihr euch auch körperlich nahe.

Das sind nur einige Beispiele und mit Sicherheit habt ihr eure ganz persönlichen Ideen dazu! Ich habe zum Beispiel einen Countdown-Spleen: Wann immer ich meinen Partner besonders vermisse, zähle ich exakt die Tage bis zum nächsten Wiedersehen, vergleiche diese mit den schon vergangenen Tagen, seit wir uns verabschiedet haben, und bekomme so eine präzise Vorstellung, wo wir zwischen diesen beiden Zeitpunkten stehen. Mir hilft es, ein Gefühl für die verstreichende Zeit zu bekommen, mein Partner findet´s einfach nur crazy.

Wie kann ich Vertrauen aufbauen in einer Fernbeziehung?

Vertrauen schaffen, ohne Kontrolle auszuüben - eine feine Balance! Auch hier ist Kommunikation alles: Berichte deinem Partner von deinen Sorgen, vielleicht auch von deinen Ängsten, anstatt sofort in Schuldzuweisungen überzugehen. So hast du die besten Chancen, in einen ehrlichen, gelassenen Austausch über sensible Themen zu gehen. Die Regeln der so genannten “Gewaltfreien Kommunikation” nach Rosenberg sind hier so hilfreich - mehr darüber gerne in einer Coachingeinheit oder in einem anderen Artikel hier.

Wie oft sollte man sich sehen in Fernbeziehungen?

Eine Frage, die sehr häufig gestellt wird und natürlich ganz davon abhängt, welche Art der Fernbeziehung ihr führt. Wochenendbeziehungen mit eher kurzen Distanzen haben andere Intervalle als Fernbeziehungen über Länder und Kontinente hinweg. Und so lautet die Frage nicht: Wie oft solltet ihr euch sehen, sondern vielmehr: Wie oft könnt ihr euch sehen? Und empfindet ihr diese mögliche Frequenz als ausreichend für eine erfüllte Zweisamkeit? Dies sind Fragen, die nur jeder für sich persönlich beantworten kann - es gibt hier keine Faustregel, die ich dir mitgeben kann. Was iallerdings hilfreich ist: Plant euer nächstes Wiedersehen im Voraus. Für mich etwa funktioniert ein Abschied immer dann am besten, wenn das Ticket für die nächste Gemeinsamzeit schon gebucht ist. Dann kann ich meinen Countdown sofort loslaufen lassen! Wir haben in Datum im Blick und schauen nicht hinaus auf einen Ozean an endlos langen Tagen - eben weil uns da aus der Ferne schon ein Leuchtturm anstrahlt.

Woran erkenne ich, ob mein Partner für eine Fernbeziehung geeignet ist?

Gaaaanz schwierig Frage und ich kann natürlich nicht für dich in die Glaskugel gucken. So gerne ich es würde ;-) Wenn ihr euch schon länger kennt und z.B. durch äußere Umstände in eine Fernbeziehung “gezwungen” werdet - etwa, weil einer von euch in eine andere Stadt zieht, aus jobtechnischen Gründen - dann würde ich die Situation direkt ansprechen, etwa mit Fragen wie “Wie fühlst du dich bei dem Gedanken, dass wir jetzt eine Fernbeziehung führen werden?”. Umgekehrt solltest auch du offen über deine Ängste und Wünsche sprechen.

Ist es hingegen so, dass ihr euch noch nicht kennt und du das Thema auch nicht offen auf den Tisch bringen willst - tja, dann kannst du dich eigentlich nur auf dein Bauchgefühl verlassen und sensibel auf Zeichen achten (Weicht er oder sie aus, wenn ich das Thema Fernbeziehung anspreche? Welches Gefühl vermittelt er/sie mir, wenn er merkt, dass ich damit struggle? usw.).

Bin ich für eine Fernbeziehung gemacht?


Mindestens genauso wichtig ist die Frage: Was vernimmst du, wenn du in dich hineinhörst? Bist du optimistisch und lösungsorientiert? Oder eher ängstlich und skeptisch bei dem Gedanken an eine Fernbeziehung? Mindset macht viel aus - und ja: Wer sehr sicherheitsorientiert ist, der wird sich zugegebenermaßen schwerer tun bei dem Gedanken, einen Partner an einem anderen Ort zu haben. Hinzu kommen auch zeitliche und finanzielle Fragen, denn Fernbeziehungen erfordern Reisen, und dies heißt auch: Man muss ein bisschen Geld - ja bei größeren Distanzen sogar ziemlich viel davon - in die Hand nehmen , um die Liebe am Laufen zu halten. Da ist die Frage: Bist du bereit, auf andere Dinge zu verzichten? Hast du die Disziplin, das einzuplanen? Klingt erstmal unromantisch, muss aber drüber gesprochen werden.

Wie lange halten Fernbeziehungen im Schnitt?

Einer Studie von Parship zufolge aus dem Jahr 2024 halten Fernbeziehungen im Schnitt drei Jahre und damit genauso lange wie Nahbeziehungen (ich habe allerdings auch ganz andere Zahlen im Netz gefunden, soviel sei gesagt). Fakt ist: Für die meisten ist die Liebe auf Distanz nur eine Übergangslösung, die aufgrund der langfristigen Perspektive aufs Zusammensein akzeptiert wird. Das scheint tatsächlich der gemeinsame Nenner der allermeisten Fernbeziehungen zu sein: Es darf kein Dauerzustand sein.

Und wie geht es dir gerade in deiner Liebe?

Klar, solche Regeln klingen immer einleuchtend und hilfreich. Gleichzeitig gibt es Situationen, die einfach festgefahren sind. In diesem Fall biete ich dir individuelle Hilfe in meinen Coachings. Ich freue mich, dich bei deiner Lösung zu begleiten - denn sie steckt schon tief in dir! Gemeinsam bringen wir sie ans Tageslicht.

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