Urlaubs-Crush in Beziehung verwandeln? 3 radikal ehrliche Fragen.

Die Antwort ist klar: Jein. Na super, das bringt dich jetzt erstmal gar nicht weiter, nehme ich an? Wenn du diesen Blogartikel aufrufst, stehst du vielleicht noch ganz unter dem Eindruck des ersten Kennenlernens und bist davon überzeugt, dass es in eurem speziellen Fall überhaupt kein Problem ist, Berge zu versetzen. Und ich glaube: Du hast Recht. Denn ich selbst habe so eine Geschichte erlebt. Und bin mit ihr bis heute superhappy.

Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht. Ich lade dich ein, in dich zu gehen und dir selbst (und gerne auch deinem Crush) die folgenden 5 Fragen zu stellen.

Frage 1: Hast du dich schonmal im Urlaub verliebt?

Ist das also nicht das erste Mal, dass der Urlaubs-Crush dich erwischt? Dann habe ich gute Nachrichten: Alles völlig normal! Denn statistisch gesehen sind wir im Urlaub offener für neue Erfahrungen. Kein Termindruck, kein Stress, eine ungewohnt, stimulierende Umgebung , das macht uns entdeckungs- und abenteuerlustig. Kein Wunder also, dass es in dieser Zeit des Jahres häufiger funkt. Nun beginnt aber irgendwann wieder der Alltag. Der Tag der Abreise naht, und damit auch der Abschied von einem Menschen, mit dem du gerade eine Wahnsinns-Zeit gehabt hast. Wie handeln? Einfach “Danke, schön war´s!” sagen und seiner Wege gehen, in Dankbarkeit für fabelhafte Momente? Oder doch schauen, ob mehr dahinter steckt und Pläne für ein Wiedersehen schmieden? Und: Wie realistisch ist das überhaupt?

Meine Empfehlung: Besprich das offen mit der Person, die du kennengelernt hast. Und zwar, bevor ihr euch verabschiedet. Du kennst seine/ihre Alltagssituation nicht. Und er/sie deine nicht. Praktiziert maximale Offenheit. Ist da vielleicht ein Mensch, der zuhause wartet? Das macht es nochmal schwieriger. In diesem Sinne: Erstmal das Terrain sondieren, die Urlaubs-Bubble gedanklich verlassen und prüfen, wie offen ihr beide überhaupt seid, euch auf ein weiteres Treffen einzulassen.

Frage 2: Wartet zuhause jemand auf dich?

Wir haben es oben bereits angedeutet: Jeder hat seinen Alltag zuhause. Und unter Umständen gehört dazu auch ein Partner, der zuhause auf dich wartet, wenn du zurückkommst. Es mag Schwierigkeiten zwischen euch gegeben haben, bevor du abgereist bist, es mag nicht immer alles einfach gewesen sein - doch in jedem Fall hat dein Partner daheim Fairness, Respekt, Wertschätzung verdient. Ganz gleich, ob ihr den künftigen Weg gemeinsam oder getrennt geht.

Frage 3: Passt dein Urlaubs-Crush in dein soziales Umfeld?

Klingt etwas provokant, berechnend, unromantisch ja. Und doch: Wenn du Führungskraft in einem Unternehmen bist und dein Urlaubsflirt Saison-Aushilfe in einem Ferien-Resort - dann ist das eine ziemlicher Unterschied in den sozialen, finanziellen (und vielleicht auch: kulturellen) Lebensrealitäten. Eine solche Asymmetrie kann eine große Hypothek für eine Beziehung werden. Das, was du im Urlaub als abenteurlich-romantisch, naturverbundenen Lifestyle erlebt hast - erlebst du später vielleicht als nervigen Mangel an Komfort. Dazu bedarf es im Übrigen nicht einmal einer Fernbeziehung, das lässt sich schon bei Paaren beobachten, die an einem Ort wohnen und aus sehr unterschiedlichen sozialen Kontexten stammen. Dies soll kein diskriminierendes Urteil sein, sondern nur dein Bewusstsein dafür schärfen, dass solche Unterschiede gerne unterschätzt oder heruntergespielt werden. Doch sie sind relevant für den Beziehungsalltag und Fragen wie: Was brauche ich an Minimum-Lebensstandard? Was heißt für mich “Augenhöhe” in einer Partnerschaft? Etc.

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